Traumboot
Die Herzen der Menschen
sind träge, so singt es ein Lied
Doch sind sie nicht träge
nur emsig beschäftigt mit
Klopfen und Hämmern, fort-
während Eilen und niemals
verweilen
ohne Pausen, immer auf
Achse, unentwegt Pochen
sich niemals beklagen
kein einziger Schrei - sonst
wärs mit dem Leben ja
auch schon vorbei ...
Nie sind sie träge
doch manchmal in Not
und suchen im Schilf ihr
tragendes Boot
Dort liegt es verborgen
wurd nie mehr benutzt
nachdem es gekentert in
den Wirren der Zeit
Nun liegt es schlafend
mit mürben Bohlen
müde und splitternd wie
menschliche Knochen
Da hebt es ein Traum
aus seiner Not, heilt Risse
mit Tränen und schaukelt
es sacht - bis das
schlafende Traumboot
aufs Neue erwacht
Freitagmorgen, 9. Dez. 2011
Text u. Foto Bruni Kantz
Kommentare
Liebe GERDA,
ausgegraben ist das richtige Wort *g*.
Ich war sehr überrascht, als ich es fand und dann mußte es natürlich zu Ulli und der Blogparade. Es passte zu gut.
Ganz herzlich, Bruni am sonnigen Morgen
da hast du ein extra-schönes Gedicht für die Blogparade ausgegraben, lieb Bruni. Auch das Foto gefällt mir sehr, wie es da leise zerfallend und durch Farbe und Spiegelung getarnt vor sich hindümpelt, darauf wartend, von dir entdeckt zu werden.
wie schön, daß Du sie greifen kannst, Ludwig. Nicht jedes Traumboot fliegt am Himmel, es gibt auch welche, die bewegen sich sachte…*lächel*
Die Postkarte hast Du bestimmt schon mal gesehen, ja, ich denke auch, da kommt ein Boot gefahren
LG am Sonntagabend von Bruni
ach ja, hhhmmm…habe ich diese wunderschöne postkarte nicht schon irgendwo gesehen?
vllt einem traumboot zuwinkend?
zumeist fliegen traumboote immer zu hoch
doch deine traumbootworte kann ich greifen während sie mich ergreifen…
dir einen schönen adventssonntag!
ludwig
Wer kommt schon ohne jegliche Hilfe zurecht, lieber Helmut… ☺
Liebe Grüße in den sonnigen dritten Adventssonntag von Bruni
“Da hebt es ein Traum
aus seiner Not” - ja, wenn der Traum nicht ein eitler Traum bleibt, sondern eine Realität einer anderen (besseren?) Welt uns zu Hilfe kommt!
Liebe Grüße
Helmut
das hast Du aber schön ausgedrückt, liebe Anna-Lena. Ich dachte schon, ich müsse eine Erklärung dazuschreiben *lächel* LG von Bruni
Das hat man davon, wenn man immer alles auf später verschiebt und nicht im Jetzt lebt. Werden wir Menschen denn gar nicht schlau?
Nachdenklich Grüße und lieben Dank für diese anregenden Zeilen, liebe Bruni.
Herzlich,
Anna-Lena
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