Angst
Angst, die im Verborgenen
lauert und manchmal
nur Sekunden dauert,
springt dich an.
Lässt Knie schlottern,
Hände zittern.
Dir wird übel
und du schwitzt.
Dein ganzer Leib
ist arg erhitzt.
Sieh dich um,
es war der Wind,
nichts ist hinter dir.
Du spinnst.
Spürtest kalten Atem,
der deinen Nacken
feucht berührte
und Gemeines
gegen dich
im Schilde führte.
Es war der Wind,
liebes Kind,
nur er berührte dich
geschwindt.
Sonntagabend, 21. Nov. 2010

(c) Bruni Kantz
Kommentare
Angst im Zaum zu halten, ist nicht einfach. Schnell kann sie in Panik umschlagen und dann gerät das Denken ins Stocken. Ich habe Panik am eigenen Leibe erlebt. Da war plötzlich nur noch Hilflosigkeit. Wenn man dann niemand an seiner Seite hat, der die Ruhe behält ... LG von mir
Liebe Bruni, immer wieder erstaunt es mich, wie gut du deine Worte setzen kannst, um Alltäglichkeiten eindringlich zu beschreiben. Wer kennt das nicht, Angst, wie angeflogen, mit dem Wind. Ich finde nicht, dass Angst ein schlechter Begleiter ist. Sie hat ihre Berechtigung und bewahrt vielleicht manchmal vor Übermut. Oder sie bringt und dazu, präventiv tätig zu werden. Wir sprechen natürlich hier von einer gesunden Portion Angst und nicht von krankhaften Formen. Die gibt es leider auch. lg aNette
Liebe Anna-Lena, es ist komisch mit der Angst. In der einen Sekunde ist man noch frohen Mutes und plötzlich überfällt sie Dich. Ein Rascheln im Baum, ein Schatten an der Wand ...
Lieber Gruß an die andere Nachteule
Angst, liebe Bruni, ist immer ein schlechter Begleiter. Aber in der tristen und dunklen Jahreszeit lässt sie sich nicht immer verscheuchen.
Sehr ausdrucksstark, deine Zeilen! Prima!
Liebe Grüße
in die Nacht,
Anna-Lena
Ja, ja, Angst vergeht mit dem Wind.
Das hast Du aber schön gesagt, liebe Bruni
An den Erlkönig dachte ich beim Schreiben gar nicht,lieber Karl,nur an Ängste, die sich unterschiedlich zeigen und immer andere Gesichter haben, unnötige Ängste, die man aber kaum besiegen kann, gingen mir im Kopf herum. LG von Bruni
Genau, es sind oft nur Schreckgespenster, aber sie bluffen ziemlich gut und sie auszuhalten, ist gar nicht einfach, Karin.
Sie wissen genau, wo sie uns packen können.
Ich glaube, wir tragen alle…auch wir alten Kinder, Urängste mit uns herum, die sich mal stärker, mal weniger bemerkbar machen….sie nisten sich ein oder sind….wie fortgeblasen…. es war nur der Wind….Schreckgespenster….
wunder schön! Erinnert mich an Erlkönig,
lg
Karl
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